Rückblick: Bau des Umkleide- und Gemeinschaftshauses



02 02 01In den 1980er-Jahren errichtete der SV Eichede zum Großteil in Eigenleistung das heutige Umkleide- und Gemeinschaftshaus. Viele helfende Hände packten an und gaben dem Gemeinschaftsgefühl des gesamten Dorfes einen enormen Aufschwung.

Im Jahr 2020 steht der SV Eichede das erste Mal seit seiner Gründung 1947 vor der Frage, ob und wie es mit dem Verein und der Sportanlage an der Matthias-Claudius-Straße weitergeht. Blicken wir fünf Jahrzehnte zurück, in die Achtziger Jahre. Viele unserer Mitglieder waren damals noch gar nicht geboren oder hatten von Eichede noch nie etwas gehört. Seit 1982 stand dem Verein das heutige Ernst-Wagener-Stadion zur Verfügung. In der alten Schule, ca. 300 Meter entfernt, gab es Umkleideräume und Duschen, auf dem alten Sportplatz einige Baracken.

SV Eichede war Bauherr für das Umkleidehaus

Konnte das die Zukunft des SV Eichede sein? Nein, sagten sich der damalige Bürgermeister Joachim Stapelfeldt und der Vereinsvorsitzende Manfred Klitzke. Also ging es ans Planen und Bauen. Für das Umkleidehaus (Einweihung Februar 1985) gab es Zuschüsse nur unter der Voraussetzung, dass der Verein als Bauherr bereitstand. Also frisch ans Werk. Viele Eigenleistungen sowie Zuschüsse sorgten dafür, dass die Gemeinde nur wenig Geld beisteuern musste. 

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Beginn der Bauarbeiten für das Umkleidehaus.

Ganz Eichede packte beim Gemeinschaftshaus an

Das Erfolgsmodell Eigenleistungen fand bald seine Fortsetzung. Da die Gaststätte Haase, in der der SV Eichede 1947 gegründet wurde, vor der Schließung stand, mussten Gemeinschaftsräume für Eichede her. Der Sportverein hatte ein Interesse daran, das Gemeinschaftshaus (Einweihung August 1986) zum Sportplatz zu bekommen – man könnte von einer Win-Win-Situation sprechen.


Kurz hingewiesen sei auf die Finanzierung der beiden Vorhaben:

Umkleidehaus: LSV-Sportstiftung: 28.632 Euro; Kreis Stormarn: 17.384 Euro; Gemeinde: 20.452 Euro; SV Eichede: 138.049 Euro; Gesamtkosten: 204.517 Euro

Gemeinschaftshaus: Zonenrandförderung: 111.973 Euro; Förderfond HH/SH: 57.265 Euro; Kreis Stormarn: 45.505 Euro; Gemeinde: 51.129 Euro; SV Eichede: 40.903 Euro; Gesamtkosten: 306.775 Euro


Bauherr für das Gemeinschaftshaus war selbstverständlich die Gemeinde. Diese musste für die benötigten Infrastruktureinrichtungen erneut verhältnismäßig wenig Geld aufbringen. Das schon bewährte Bauteam des SV Eichede stemmte auch diese Herausforderung. Aber mehr als das. Ganz Eichede stand hinter dem Projekt. Zahlreiche Helfer/innen aus dem Dorf engagierten sich, die Landwirte stellten Maschinen und wer nicht selbst Hand anlegen konnte, sorgte für die Verpflegung auf dem Bau. Das Gemeinschaftsgefühl des ganzen Dorfes erlebte einen enormen Aufschwung. 

Reibungslose Zusammenarbeit für 25 Jahre

25 Jahre lief das Erfolgsmodell der Zusammenarbeit Sportverein und Gemeinde bei der Unterhaltung der gemeinsam geschaffenen Anlagen reibungslos: Die Gemeinde stellt Mitarbeiter/innen und Gerätschaften für die Bearbeitung der Außenflächen und zahlt dem SV Eichede eine finanzielle Beteiligung an den Unterhaltungskosten für Sportanlage sowie die beiden Häuser. Der SV Eichede ist damit komplett für die Unterhaltung und Verwaltung des gesamten gemeindlichen Objektes verantwortlich.

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Einweihung des Gemeinschaftshauses im Sommer 1986.

2011 erstmals stockende Verhandlungen 

Erster Sand ins Getriebe kam bei den eineinhalb Jahre dauernden Verhandlungen zum jetzt aufgekündigten Vertrag in den Jahren 2011 und 2012. Abwegige Vorschläge einzelner Gemeindevertreter/innen wurden damals allerdings nicht berücksichtigt. Am Ende stimmte die Gemeindevertretung mit großer Mehrheit einem für beide Seiten akzeptablen Nutzungsvertrag zu.

Finanzielle Beteiligung der Gemeinde kann auf Null sinken

Heute ist es so, dass die aktuelle Mehrheit der Gemeindevertretung einem Nutzungsvertrag zugestimmt hat, den die gemeindliche Arbeitsgemeinschaft in wesentlichen Punkten nicht mit dem SV Eichede ausverhandelt hat. Die Laufzeit beträgt nur viereinhalb Jahre und die Bereitstellung von Mitarbeitern und Gerätschaften soll stark reduziert werden. Zudem ist die finanzielle Beteiligung der Gemeinde nicht mehr vertraglich festgelegt und kann bis auf null sinken.

SVE soll weiter volle Unterhaltung und Verwaltung übernehmen

Auf der anderen Seite soll der SV Eichede weiterhin die volle Unterhaltung und Verwaltung der Sportanlage inklusive der Gebäude übernehmen. Zusätzlich will die Gemeinde dem ehrenamtlich geführten Verein Verpflichtungen in puncto Verkehrssicherungspflicht und Haftung auferlegen; u. a. soll der Verein dafür sorgen, dass die Parkflächen und öffentlichen Wege an der Sportanlage laub-, eis- und schneefrei gehalten werden. 

Verein investierte in zwei Jahren 150.000 Euro in Sanierungen

Das Ungleichgewicht zwischen den Leistungen der Gemeinde und denen des SV Eichede ist in den vergangenen Jahren immer größer geworden. Zum Beispiel hat der Verein allein in den Jahren 2015 und 2016 mehr als 150.000 Euro in die Sanierung der Duschen und Toiletten im Umkleidehaus, des Gastronomiebereiches des Gemeinschaftshauses und in Kellertrocknungsarbeiten, in die Regenentwässerung sowie in eine Schachtanlage investiert.  Die Gemeinde hat an vergleichbaren Aufwendungen während der gesamten Laufzeit des aktuellen Nutzungsvertrags (also seit Januar 2012 bis heute) 23.000 Euro für die Erneuerung der nicht mehr funktionsfähigen elektrischen Fußbodenheizung (im Winter mussten Heizstrahler verwendet werden, um die Räume zu heizen) eingebracht. All das hat der SV Eichede mit der Intention einer schnellen und unkomplizierten Abhilfe hingenommen. Eine weitere Verschiebung der Lasten, so wie sie von der Gemeinde im neuen Nutzungsvertrag vorgesehen ist, möchte und darf der Verein nicht mehr akzeptieren. //


  


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