Paul Kujawski vor dem Saisonendspurt: „Ich erwarte, dass wir nie aufgeben“


Kujawski.Kieker.Vorbericht copy copy copyPaul Kujawski wurde mit dem SV Eichede vergangene Saison Vizemeister.

21 Punkte holte die Liga-Mannschaft in dieser Saison nach Rückstand. Der Trainer erklärt die mentale Stärke des Teams und beschreibt die Lage vor den letzten Spielen.

++Dieser Artikel stammt aus dem SVE-Kieker zum kommenden Heimspiel gegen Inter Türkspor Kiel++

Die Spieler des SV Eichede sanken nach Abpfiff erschöpft zu Boden. Das umkämpfte 1:1 im Stormarn-Duell beim SV Preußen Reinfeld hatte viel Energie gekostet – und minderte die Hoffnung, den SV Todesfelde im Rennen um die Oberliga-Meisterschaft noch einholen zu können. „Wir wollen versuchen, dieses Fernduell so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Dafür müssen wir aber auch unsere Aufgaben erledigen“, sagt Trainer Paul Kujawski nach der Punkteteilung im Derby. Zuvor hatte sein Team durch Erfolge über den TSV Bordesholm (3:0), den MTSV Hohenweststedt (5:0) und den TSV Nordmark Satrup (2:0) drei Siege in Serie eingefahren.

SV Eichede verpasst späten Siegtreffer in Reinfeld

In Reinfeld war die Leistung hingegen nur durchwachsen. Als Maximilian Grimm nach 77 Minuten das überraschende 1:0 für die Gastgeber erzielte, schien es sogar ein komplett gebrauchter Tag zu werden. Doch Kujawskis Mannschaft kam – wie so häufig in dieser Saison – zurück. Per Foulelfmeter traf Morten Wahl in der 81. Minute zum Ausgleich. Eichede drängte in der Folge: Das 2:1 durch Wahl wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung aberkannt, in der Nachspielzeit köpfte der eingewechselte Mika Wulf um Zentimeter am Tor vorbei. Angesichts der späten Schlussoffensive wäre der Siegtreffer nicht unverdient gewesen.

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Morten Wahl traf in Reinfeld per Foulelfmeter zum 1:1-Endstand.

„Es ist meine Einstellung, immer bis zum Ende zu spielen. Das leben wir im Training auch durch viele Wettkampfformen vor“, beschreibt Kujawski. Neunmal hat Eichede in dieser Saison schon einen Rückstand aufgeholt, sechsmal gab es im Anschluss sogar einen Sieg. Trotz dreier Minuspunkte steht das Team damit auf Tabellenplatz zwei. „Die Mannschaft hat es sich verdient, da oben zu stehen, weil sie nie aufgibt“, sagt der Coach.

Wahl: „Müssen bereit sein, mehr als der Gegner zu machen“

Nie aufgeben – das gilt auch für die persönliche Entwicklung der Spieler. „Paul sagt uns immer, dass wir mental bereit sein müssen, mehr als der Gegner zu machen“, beschreibt Morten Wahl, der mit 19 Treffern an der Spitze der Torschützenliste steht. Der 24-Jährige hatte drei Jahre in der U23 gespielt, bevor er sich in der Liga-Mannschaft durchsetzte. „Mir war immer klar, dass ich es in die 1. Herren schaffen kann, wenn ich an mich glaube und mich kontinuierlich verbessere“, sagt er.

In dieser Saison beweisen Eigengewächse wie Bendix Gelzer (20) oder Henrik Arnold (19), dass sie durch Beharrlichkeit und Fleiß schon jetzt wichtige Rollen in der Mannschaft einnehmen können. „Die Jungs sind alle  sehr wissbegierig. Sie investieren auch viel, um hier zu spielen“, sagt Kujawski. „Es herrscht ein starker Charakter in der Mannschaft!“

Regionalliga-Meldung „Anerkennung für gute Leistungen“

Der Trainer weiß aber auch um vorhandene Schwächen. „Die Frage ist natürlich auch, warum wir vergleichsweise oft in Rückstand geraten. Daran müssen wir auf jeden Fall arbeiten“, erklärt er. „Ich erwarte, dass wir uns immer weiterentwickeln und nie aufgeben – darum geht es doch im Sport.“

Im Sinne des Sports zu handeln, ist auch die Philosophie des Vereins. Deshalb entschied der Vorstand Anfang April einstimmig, die Lizenz für die Regionalliga Nord zu beantragen. „Diese Entscheidung ist eine Anerkennung für die guten Leistungen der Mannschaft seit Jahresbeginn und das Bekenntnis vieler Spieler, auch in der kommenden Saison für den SV Eichede auflaufen zu wollen“, hatte der stellvertretende Vorsitzende Jascha Reuter dazu gesagt.

Sechs Spiele stehen in der Oberliga noch an

In der Oberliga stehen der Mannschaft noch sechs Punktspiele bevor. Am kommenden Mittwoch, den 17. April (18.30 Uhr), ist der FC Dornbreite Lübeck im Ernst-Wagener-Stadion zu Gast. „Wir wollen sehen, was im Titelrennen noch möglich ist. Die Jungs gehen das mit viel Demut an“, sagt Kujawski. Eines ist aber klar: Aufgeben werden seine Spieler nicht.


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